Rückblick: Auftaktveranstaltung am 19. November 2025 in Kooperation mit dem KinderKunstLabor St. Pölten

Foto: © eSeL.at - Lorenz Seidler

MITFÜHLEN UND GEMEINSAM TRÄUMEN

Für die ReGenerativa als kulturelle Zukunftsplattform ist die Verknüpfung von Kunst und Kindern & Jugendlichen eine Kernaufgabe. Das KinderKunstLabor in St. Pölten ist dafür der ideale Partner, sein von Schenker Salvi Weber Architekten entworfenes Gebäude, das 2024 den renommierten Bauherr:innenpreis gewann, der ideale Ort. Am 19. November 2025 erfolgte der Auftakt der Zusammenarbeit der ReGenerativa mit diesem außerordentlichen neuen Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst, das interdisziplinär denkt, für und vor allem mit einem jungen Publikum.

Werkstatt „Tiere und andere Spezies, Natur und Pflanzen“ mit Kay Walkowiak © eSeL.at - Lorenz Seidler

Es stimmte hoffnungsvoll mitzuerleben, wie schnell sich zwischen den 6–14-Jährigen einerseits und den anwesenden Künstler:innen und Kurator:innen andererseits Vertrauen aufbaute. Die Themenstellungen waren durchwegs anspruchsvoll, aber sie erweckten sofort die Neugier, die Lust auf dialogischen Austausch und den Tatendrang der Kinder und Jugendlichen, die sich – jedenfalls war das unser Eindruck – bald als Partner:innen in der Erforschung der vorgestellten Inhalte fühlten und diese mit eigenen Erfahrungen verknüpften. Optimistisch machte auch die Empathie, die viele Kids gegenüber der Natur und anderen Lebewesen an den Tag legten, teilweise verbunden mit erstaunlichem Wissen. Dies soll nicht den Eindruck vermitteln, dass an der Veranstaltung lauter sorgenfrei aufwachsende Kinder und Jugendliche teilnahmen, aber verblüffend war etwa die Fähigkeit der meisten, mit Tieren mitzufühlen und der Natur Wertschätzung entgegenzubringen – ein exzellenter Ausgangspunkt für das Reifen zu regenerativ denkenden und handelnden Erwachsenen.

Das Schönste an Kindern aber ist ihre Fähigkeit zu träumen und sich blühende Zukünfte vorzustellen. Da können Erwachsene noch viel von Kindern lernen …

Werkstatt „Wasser“ mit Herwig Turk © eSeL.at - Lorenz Seidler

Die Bedeutung dieser Kooperation zwischen ReGenerativa und KinderKunstLabor wurde in den Begrüßungsreden durch Mona Jas, Künstlerische Leiterin des KinderKunstLabor, und Christoph Thun-Hohenstein, Künstlerischer Leiter der ReGenerativa, sowie Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur beim Amt der NÖ Landesregierung in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, gewürdigt, ebenso der Stellenwert der für den Auftakt gewählten Werkstätten-Themen. Danach gab es kurzweilige Impulsvorträge von Künstlerin Veronika Dirnhofer und Schriftsteller Michael Stavarič, die ein faszinierendes Panorama der Regeneration ausbreiteten und die junge Zuhörerschaft sofort in ihren Bann zogen.

Im Anschluss verteilten sich die anwesenden Kinder auf folgende
fünf offene Werkstätten:

Tiere und andere Spezies, Natur und Pflanzen: 
Wie könnten Bauwerke aussehen, die nicht von Menschen, sondern von Tieren inspiriert sind? Wie würde eine Schnecke ihr Haus gestalten – rund, schützend und nachhaltig? Wie spinnt eine Spinne ihr Netz – zart, aber stabil, präzise und effizient? Und wie konstruiert ein Biber seinen Bau – aus natürlichen Materialien, schlau angeordnet und perfekt an seine Umwelt angepasst?
Werkstatt mit Kay Walkowiak, Künstler

Wasser: Warum ist Wasser eine zentrale Kraft der Regeneration? Wie können wir mit Wasser achtsam umgehen?
Werkstatt mit Herwig Turk, Künstler

Wald/Holz: Träumen, um Realität zu verändern und die Utopie der Imaginationskraft in Verbindung mit dream.lab (Projekt von Rivane Neuenschwander).
Werkstatt mit Andreas Hoffer, Kurator und Kunstvermittler

Textilien: Wie kann Kleidung regenerativ entwickelt werden? Wie können die negativen Auswirkungen von Fast Fashion vermieden werden? Könnten neue Technologien dabei helfen? Aktuelle Reportagen und ein Handbuch textiler Fasern (für alle zum Mitnehmen) unterstützen die Arbeit in der Werkstatt.
Werkstatt mit Karin Oèbster, Modedesignerin

Kreisläufe: Was ist unter Kreisläufen zu verstehen, im biologischen und technischen Umfeld? Welche Bedeutung haben Kreisläufe für Regeneration und den Umgang mit Nachhaltigkeit/Biodiversität sowie digitalen Technologien inkl. Künstlicher Intelligenz?
Werkstatt mit Ronja Grossar, strategische Designerin,  IDRV – Institute of Design Research Vienna

Am Nachmittag setzten die Werkstätten ihre spielerische Arbeit mit anderen Kindern sowie zugehörigen Erwachsenen fort.

Der rege Austausch zwischen den Werkstattleitungen und den Kindern & Jugendlichen sowie deren wundervolle Kreativität unterstrichen eindrucksvoll, wie wichtig ein offener Zukunftsdialog zwischen verschiedenen Generationen ist.

Wir bedanken uns bei Mona Jas und ihrem engagierten Team für die schöne Zusammenarbeit sowie bei allen beteiligten Kindern & Jugendlichen und Kunst- und Kulturschaffenden für die spannenden Impulse. Wir freuen uns auf die Fortsetzung und Vertiefung im Jahr 2026!